Touchfelder sind im Trend und sehr beliebt und sie stehen für für moderne Technik. Doch auch mechanische Tasten haben ihre Daseinsberechtigung und sind immer noch an vielen Kopfhörern vorhanden. Schauen wir uns gemeinsam die Vor- und Nachteile dieser beiden Techniken an.
Touchflächen und Gestensteuerung
Touchflächen reagieren auf Berührung und erlauben Gesten und Wischgesten. Dadurch ergeben sich viele Kombinationen die schnell und intuitiv durchführbar sind. Außerdem sind Touchflächen nicht sichtbar und sorgend für ein klares aufgeräumtes Aussehen. Bei einigen Modellen erhalten wir Hinweistöne, wenn eine Geste erfolgreich war. Das ist eine Funktion die ich sehr nützlich finde, da ohne den Hinweis ist nicht klar ob die Geste erfolgreich war.
Ein Nachteil ergibt sich bei Modellen die ein einfaches Tippen als Geste erlauben. Das passiert nämlich schnell einmal aus Versehen und dann lösen wir des Öfteren, ohne Absicht, eine Funktion aus. Meist ist das Play/Pause.
Intuitive Gesten, die du dir leicht merken kannst, sind beispielsweise:
- Nach oben wischen: Lautstärke erhöhen.
- Nach unten wischen: Lautstärke senken.
- Nach vorne wischen: Ein Lied vor springen.
- Nach hinten wischen: Ein Lied zurück springen.
- Doppeltippen: Play/Pause.
Der neue Sony WH-1000XM5 ist ein Beispiel, bei dem die Touchgesten sehr gut umgesetzt wurden. Bei Modellen mit Touchflächen ist in der Regel aber mindestens eine mechanische Taste verbaut und zwar um den Kopfhörer an- oder auszuschalten. Das ist technisch bedingt, denn eine Touchfläche funktioniert nur mit Strom bzw. bei angeschaltetem Kopfhörer.
Mechanische Tasten
Mechanische Tasten müssen gedrückt werden und geben dir haptisches(fühlbares) Feedback, wenn du sie drückst. Dabei sind nicht so viele Kombinationsmöglichkeiten wie bei einem Touchfeld möglich:
- Einmal Tippen: Löst oft Play/Pause aus oder nimmt Anrufe an.
- Halten und drücken: Schaltet den Kopfhörer ein oder aus. Wird oft für Telefoniefunktionen wie "ablehnen des Anrufs" genutzt. Manchmal löst das Halten je nach Dauer unterschiedliche Aktionen aus. Waren es jetzt 3 Sekunden halten zum ausschalten oder um den Sprachassistent zu starten. Zu lange gehalten, Kopfhörer aus.
- Schnell Doppeltippen: Spring meist ein Lied vor.
- Schnell Dreifachtippen: Grenzwertig in der Nutzbarkeit. Ich hatte hier oft eine schlechte "Trefferquote", da ich zu langsam war.
Mechanische Tasten unter einer Hauptverkleidung
Was ich auch schon ein paar mal gesehen habe sind Tasten unter einer runden Verkleidung auf der Außenseite der Ohrmuschel. Das sorgt dafür, das wir keine Tasten sehen und das Design aufgeräumt und klar aussieht. Kommt aber auch nicht so oft vor. Beim DOQAUS Care 1(Test) befinden sich die Tasten unter der Verkleidung auf der Außenseite. Hier musst du ganz oben, ganz rechts, ganz links oder ganz unten auf die Verkleidung drücken um eine Aktion auszulösen.
Die Beats-Modellen hatten auch ein interessantes Bedienungs-Design. Hier gab es eine Taste mittig(das Logo) und der Ring drumherum konnte auch in alle vier Himmelsrichtungen gedrückt werden.
Mechanische Joysticks
Eine interessante aber auch recht seltene Bedienmöglichkeit ist ein kleiner Joystick. Den gibt es z.B. beim Teufel Real Blue NC. Ein solcher Joystick kann nach vorne, hinten, oben und unten gedrückt werden. Der Joystick kann zudem aber auch mittig gedrückt werden und fungiert als Taste. Das ergibt 5 Kombinationen mit einer Taste und es gibt dazu auch haptisches Feedback. Mir hat diese Steuerungsmethode sehr gut gefallen.
Spezialfall InEar-Kopfhörer und mechanische Tasten
InEar-Kopfhörer sind ein Spezialfall und hier sind Touchflächen von großem Vorteil. Bei mechanischen Tasten drückst du den Kopfhörer nämlich automatisch ins Ohr und das ist oft unangenehm, weil er bereist im Gehörgang steckt.
Was ist jetzt das beste?
Letztendlich musst du selbst entscheiden, was dir am besten zusagt. Die Menschen sind hier sehr verschieden in ihrer Präferenz. Ein Kopfhörer wird allerdings auch eher wegen seinem Klang/ANC und der Funktionalität ausgewählt. Ich komme mit allen genannten Bedienmöglichkeiten gut klar. Falls du z.B. generell lieber alles über das Smartphone bedienst spielt das für dich ohnehin eine geringere Rolle.
- Bist du oft unterwegs und telefonierst viel, dann solltest du den Telefoniefunktionen und der schnellen Erreichbarkeit der Funktionen mehr Beachtung schenken.
- Musst du den Kopfhörer oft auf und absetzen und es nervt dich dauernd play/pause zu drücken? Dann ist ein Modell mit Näherungssensor der das automatisch macht für die das richtige!
- Bedienst du oft eine InEar-Kopfhörer? Dann würde ich zu Touchtasten raten.
- Spulst du oft vor oder überspringst Lieder? Dann achte darauf, dass diese Funktion möglichst gut für einen Anwendungsfall umgesetzt ist.
Solche Gedanken zu deinem Anwendungsfall sind wichtig, denn "perfekt für alles" gibt es eher selten. Ich hoffe dir hilft mein kleiner Artikel weiter. Wenn du ausführliche Testberichte lesen willst, dann schau dir meine Testberichte als übersichtliche Liste mit Filterfunktion an. Dort teste ich regelmäßig aktuelle und interessante Kopfhörer die sich lohnen könnten. Falls du Empfehlungen suchst, dann schau dir meine Kopfhörer-Empfehlungen an.